Uni-Orchester Konstanz: Symphonisches Programm
2. Februar | 18:00 bis 20:00 Uhr
Das Universitätsorchester Konstanz spielt erstmalig ein symphonisches Programm im Milchwerk Radolfzell.
Das Universitätsorchester Konstanz freut sich darauf, am 2. Februar 2025 um 18h in den akustisch hervorragenden Räumlichkeiten des Milchwerks Radolfzell gastieren zu dürfen. Das Ensemble, das sich derzeit aus rund 70 – vorwiegend studentischen – Mitgliedern zusammensetzt, wird ein ambitioniertes Programm präsentieren, welches große Emotionen verspricht:
Als Hauptwerk ist die beliebte 5. Symphonie von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893) angesetzt. Durch das Stück zieht sich ein ominöses „Schicksalsthema“, das in allen vier Sätzen auftaucht – zunächst resigniert, dann bedrohlich, geheimnisvoll und schließlich offen triumphierend. In Reaktion auf die Uraufführung hatte der selbstkritische Komponist eine erhebliche Kürzung im Finalsatz angebracht. In dieser Fassung wurde das Werk unter der Leitung Tschaikowskys 1889 in Hamburg gespielt – zur offensichtlichen Zufriedenheit seines Schöpfers. Unsere Aufführung beachtet diesen Strich und bietet damit eine der (heute) seltenen Gelegenheiten, die auf den Komponisten zurückgehende kürzere Fassung zu erleben.
Davor erklingt in der ersten Konzerthälfte Musik französischer Meister: Gabriel Faurés (1845-1924) Schauspielmusik zu Maurice Maeterlincks epochalem symbolistischen Drama Pelléas et Mélisande zeichnet in vier Bildern eine (alb-)traumhafte Welt voller Zartheit und Zerbrechlichkeit. Mit dem Poème, op. 25 für Solovioline und Orchester von Ernest Chausson (1855-1899) steht ein Werk eines heute fast vergessenen Komponisten auf dem Programm. Der Musiker, aus reicher Familie stammend, führte im Paris der „Belle Époque“ einen Salon, in dem sich die Geistesgrößen seiner Zeit trafen. Es erstaunt angesichts der Belesenheit und des enormen intellektuellen Horizonts des Komponisten wenig, dass dem Poème als literarische Vorlage eine turbulente Novelle des russischen Romanciers Ivan Turgenjew ideell zugrunde liegt. Entsprechend überschwänglich, dramatisch und farbenreich präsentiert sich Chaussons Werk. Als Solist konnte der als Komponist, Geiger und Dirigent äußerst vielseitige, in Zürich beheimatete Marian Gabriel Weber gewonnen werden.
Der Schweizer Dirigent Reto Schärli steht dem Orchester und Chor der Universität Konstanz seit Oktober 2023 als musikalischer Leiter vor. Es liegt ihm am Herzen, das Repertoire der beiden Ensembles sukzessive zu erweitern und eine breite stilistische Vielfalt zu pflegen. Bei der Auswahl der gespielten Werke ist es ein Anliegen, gehaltvolle Programme anzubieten, die nebst dem symphonischen Kernrepertoire auch zu Entdeckungen weniger bekannter Komponisten einladen.
Weitere Aufführungen am 31.1. um 19:30h in der Stephanskirche Konstanz sowie am 1. Februar um 19:30h im Kongresszentrum Thurgauerhof in Weinfelden (CH)).
Weitere Infos auch unter: www.uni-konstanz.de/hsg/uniorchester
Reto Schärli, Dirigent
Bild: Philipp Uricher